kategorie: i just don't know what to do with myself

ich bin die personifizierte willensschwäche. oder ist eben mein fresstrieb zu willensstark. das mag man sehen, wie man will. hinzu kommt, dass ich nicht gerade den entscheidungsfreudigen wesen angehöre, und meine getroffenen entscheidungen grundsätzlich die falschen sind, wie es scheint. eine verzwackte lage!
spätnächtens und frühmorgens habe ich die katze gefüttert. mit dem finger. jeweils eine halbe stunde lang, im halbschlaf. aber das macht nichts; immerhin frisst und trinkt sie wieder. eben hat sie eine infusion bekommen, was sie schon mit misstrauischem blicke vorausgeahnt hatte. der ratte geht's auch gut, ich habe schon nach dem rechten gesehen.
man sollte sich nicht über dinge aufregen, die gar nicht eintreten. eigentlich. aber bei mir ist ja alles verkehrt, und so verstehe ich mich ausgezeichnet mit dem erfolglosen schriftsteller aus dem film, nein, meisterwerk!, "Die fabelhafte Welt der Amélie" ("Le fabuleux destin d'Amélie Poulain"), der über einen kerl schreibt, der tagebuch führt. er berichtet darin aber nicht von dem, was er erlebt, sondern von allen möglichen und unmöglichen katastrophen, die ihm passieren könnten. im endeffekt tut er gar nichts.
ich liebe sätze, die mit ich beginnen, weil ich am liebsten von mir rede. das hat aber nicht unbedingt damit zu tun, dass ich mich selbst verherrlichen will; vielmehr beschäftigt mich das wunder "Nicole Zimmel" mit all seinen facetten und wesenszügen - niemals gleich, niemals ganz fassbar. ich überrasche mich selbst! beeindruckend, nicht wahr? (meine englischlehrerin würde jetzt ihr fürchterlich überzeichnetes "isn't it?" zum besten geben.)
ich mag überzeichnete charaktere. die sind am lustigsten. extreme sind gefragt! doch im alltag bitte nicht aus der reihe tanzen. ich bin doch nicht abnormal! "Bei meinem Lächeln zeig' ich sechs Zähne, sieben wären nicht mehr brav, meine Kleidung ist voll im Trend, der Fernseher sagt mir, was ich tragen darf, darum bin ich perfekt"
ich (ich! einen satz mit "ich" zu beginnen, ist 324 mal (oder so...) wahrscheinlicher, als kaulquappe zu sagen.) kaulquappe. interessantes wort. quappe quappe kaul kaul kaul. hm.
also. ich schweife ab. ich wollte sagen...ich nämlich!, dass ich (und nur ich allein, denn hier darf ich das sagen), ach, ich beginn den satz neu.
ich finde es unheimlich schade, dass wir menschlein heutzutage derart abgestumpft sind, dass wir uns gänzlich unbeeindruckt zeigen, dass nichts uns kratzen kann, dass alles gewöhnlich und abgedroschen ist, nichts besonders.
ich will nicht unempfindlich werden. es tut dann vielleicht gleichmäßiger weh. aber es ist nicht echt. lieber die volle bandbreite an gefühlen und schmerz als ein schwammiges irgendwas.
mein leben war bisher viel zu seicht.
es ist langweilig und uninteressant. obwohl ich an sich ein "spannender Mensch" (Zitat Spanblöchl) bin - ein studienobjekt, an dem man herumexperimentieren will, um reaktionen zu beobachten.
ist es nicht toll, ein lied "Glasfaser" zu nennen? wenn ich mal eine band habe, soll die "La folie pure" heißen. der helle wahnsinn. ja.
mein fuß ist eingeschlafen. hätte ich das nicht erwähnen sollen?
was erwarte ich eigentlich von anderen menschen? wie will ich von ihnen gesehen werden? irgendwie kann ich mich da nicht festlegen.
...jetzt schreib ich schon wieder so, wie ich nicht schreiben wollte. ich bin so unpoetisch. ich kann mich nicht entscheiden, ob ich ein poesiealbum oder ein tageszusammenfassung-logbuch führen will.
und ich kann nie einen gedanken ordentlich zu ende führen, weil ständig neue aufkommen. manche leute fühlen sich dadurch beleidigt, bezeichnen mich als unkonzentriert, uninteressiert. aber manchmal dauert mir das beantworten einfach zu lange. und manchmal will ich zwischendurch unbedingt etwas anderes wissen, weil ich sonst nicht meine volle aufmerksamkeit auf das andere, brennheiße thema richten kann. brennheiß? na ja.

wer meine vollste und ungeteilte aufmerksamkeit hat, der darf sich glücklich schätzen. wenn er das denn will. denn was ist meine aufmerksamkeit schon wert? ich kann mich nicht entscheiden. das hatten wir schon einmal.

übrigens finde ich es ganz wunderbar, dass es hier ganz egal ist, wie man aussieht. allerdings mache ich mir auch gern ein bild von meinem gegenüber. und es sollen ja keine falschen hoffnungen aufkeimen, also: das bin ich (oder ein teil von mir): nicki
irgendwie funktioniert das nicht so, wie ich will...jedenfalls: nicki. zur abwechslung mal ungeschminkt und ganz uneitel.

so, und jetzt werd ich hoffentlich was gesundes essen. vielleicht kommt das mit der poesie noch...irgendwann.